Chronik 2016

Chronik 2016

Rückblick auf die Veranstaltungen des Jahres 2016

 

19. Februar: Jahreshauptversammlung

   Mehr als 50 Besucher fanden sich ein, um im Rahmen der Jahresversammlung des Heimatvereins den Bildervortrag von Kassier Alexander Taschke "Mit dem Rad von Mumbay nach Goa" zu sehen. Mit bezaubernden Bildern vermittelte er das hautnahe Erleben von Indiens Land und Leuten.

   Im Anschluss erstattete Schriftführer Richard Hellmeier mit vielen Bildern Bericht über die Aktivitäten des Heimat-vereins im vergangenen Jahr. Bei 14 Veranstaltungen bestätigte der Verein seinen Wahl-spruch „Heimat erforschen und gestalten“.

1.Vorsitzender Reinhold Schuhbeck gab einen Ausblick auf die Veranstaltungen dieses Jahres. Das Motto lautet 2016: „Geschichte, Kultur, Zukunft“.

   Kassenwart Alexander Taschke musste bei seinem Kassenbericht einen geringen Vermögens-rückgang bekanntgeben. Dieser kam zustande durch die Anschaffung eines Rednerpults mit eingebauter Beschallungsanlage und einer Beteili-gung des Heimatvereins an den Kosten der Gemeinde für die Rückführung des im Schnaitseer Weitsee ertrunkenen Asylbewerbers in seine Heimat.

   Trotzdem verfügt der Heimatverein Schnaitsee e.V. über ein gutes Finanzpolster. Kassenprüfer Manfred Heistracher bescheinigte eine vorbildliche Kassenführung, so dass die Versammlung ein-stimmig die Entlastung der Vorstandschaft erteilte. 1. Bürgermeister Thomas Schmidinger bezeichnete in seinem Grußwort den Heimatverein als „eine besondere Freude“. Mit dem Spektrum an Tätigkeiten, das der Verein  um den Begriff „Heimat“ leistet, kann sich jede Gemeinde glücklich schätzen.

 

26. Februar: Wie schaffen wir das?

Info-Veranstaltung zum Thema Flüchtlinge

   Großes Interesse fand der Informationsabend, bei dem Markus Dieplinger und Siegfried Ehgartner vom Landratsamt Traunstein, Bürgermeister Thomas Kamm aus Siegsdorf, Helferkreis-Koordinatorin Sylvia Heistracher und 1. Bürgermeister Thomas Schmidinger Informationen über die Flüchtlingsthematik gaben.

   

   Die Herren des Landratsamtes erläuterten dabei die Situation im Landkreis, sowie die unterschiedlichen Stationen eines Asylsuchenden. Bürgermeister Kamm sprach aus der zweijährigen Erfahrung mit größeren Zahlen von Flüchtlingen und die mögliche Integration. Bürgermeister Schmidinger berichtete über die positiven Erfahrungen im Umgang mit Asylbewerbern in der Gemeinde Schnaitsee. Sylvia Heistracher und mehre Mitstreiterinnen gaben Einblick in ihre Erfahrungen mit den Flüchtlingen. In einer ausführlichen Diskussion wurden die vielen Facetten dieser Thematik beleuchtet. Die Podiums-Referenten gaben dabei umfassende und kompetente Antworten.

 

11. März: Leader-Arbeitsgruppe

3. öffentliche Sitzung

   Beim 3. öffentlichen Treffen der Leader-Arbeitsgruppe wurde erneut das Thema  "Aussichtsturm" in Obernhof behandelt. Mittlerweile herrscht die Meinung vor, auf diesem exponierten Gelände neben den bisher aufragenden Gebäuden, wie Fernsehturm, zwei Windkrafträder, Funkturm und Aussichtsplattform, nicht noch ein hohes Bauwerk zu installieren. Um aber dennoch einen ungestörten Blick auf das von imposante Alpenpanorama - vom Schafberg bis zur Zugspitze - zu erlangen liegen zwei neue Vorschläge vor:

Bewegliche Webcam auf dem Fernsehturm: Damit könnte jedermann via Internet von zuhause aus oder per App vor Ort nicht nur die Landschaft, sondern auch Sicht, Wetter und sogar aktuelle Veranstaltungs-Informationen erhalten.

Errichtung einer Wendeltreppe am Fernsehturm: Hiermit wäre sogar eine Rundumsicht vor Ort möglich.

Die Mitglieder des Treffens haben vereinbart beide Möglichkeiten weiter zu verfolgen.

 

9. April: Exkursion zur "Güldenen Salzstraße"

Spurensuche in der Region mit Agathe Oberlechner-Kiermaier

   Eines der wichtigsten Handelsgüter in der Umgebung war das Salz aus Hallein und Reichenhall. In der Nähe von Amerang konnten die Teilnehmer der Exkursion, vor allem in den Wäldern noch zahlreiche Spuren der Salzwagen erkennen. Agathe Oberlechner-Kiermaier gab auch Informationen über die Historie und die weiteren Wege des Salzhandels.

In einer eineinhalbstündigen Wanderung von Asham über Wolfberg und Eggerdach nach Gramelkam waren die Spuren der Fuhrwerke - oft sogar mehrfach neben- einander - in die Landschaft                                                     eingegraben zu sehen.

 

 

 

30. April: Aktion Blühflächen-Saat


   

 

 

 

 

 

 

Im Rahmen des Projekts "Blühende Landschaft in der Gemeinde Schnaitsee" beteiligt sich der Heimatverein mit der Initiative "Blühflächen auf öffentlichen Grünstreifen". Bereits beim Martinimarkt 2015 wurden Paten gesucht, die innerorts Blühflächen betreuen wollen.

   10 Familien oder Gruppen haben sich dazu bereit erklärt. Der Heimatverein hat die organi-satorische Vorarbeit geleistet: Suche geeigneter Bereiche, Absprache mit dem gemeindlichen Bauhof, Beschaffung von Saatgut, Vorbereitung der Flächen zur Einsaat. Zum Aufbrechen der Grünflächen konnte Landschaftsgärtner Peter Jell aus Stangern, Gemeinde Schnaitsee gewonnen werden, der diese Aufgabe unentgeltlich mit professionellem Gerät erledigte.

   Am 30. Mai erfolgte dann die Einsaat der Flächen, bei der teils originelle geräte zum Einsatz kamen. An der Saataktion nahmen auch eine Gruppe von Asylbewerbern und eine Firmgruppe teil.

 

 

30. Mai: Tanz in den Mai

 Auch heuer wieder lud der Heimatverein ein, den Mai tanzend zu begrüßen. Auf vielfachen Wunsch spielte dazu das Ensemble "Fox Musica" mit Horst Maier (Klavier und Tenorsaxofon), Dieter Franz (Gitarre und Flöte), Peter Opielka (Schlagzeug und Klarinette) und Reinhold Schuhbeck (Bass und Klavier), unterstützt von den Violinistinnen Almut Laschka-Franz und Sophia Gacia Tanzmusik in vielen Stilrichtungen wie Walzer, Tango, Swing, Blues, Musette, Samba, Klezmer und Ragtime                                                         

Ca. 60 Tanzfreudige waren der Einladung gefolgt, und es war wieder ein schöner Abend.                                         

 

13. Mai: Gedenkfeier zur Erinnerung
an den Todesmarsch von 1945 durch Schnaitsee

Wegen des Regenwetters fand die Feier in der St. Anna-Kirche, Schnaitsee statt. Die Musikkapelle Schnaitsee umrahmte das Gedenken musikalisch.

        Die aus Kienberg stammende junge Historikerin Susanne Weiße berichtete über das Außenlager Trostberg des Konzentrat-ionslagers Dachau, wo Gefangene während des Krieges unter anderem auch für BMW Rüstungsgüter herstellen mussten.

   Frau Weiße hat in den letzten Jahren über das Lager geforscht und Zeitzeugen befragt, damit diese Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Ihren Recherchen zufolge war das Lager oberhalb des SKW-Geländes ab Oktober 1944 mit bis zu 951 Häftlingen belegt. Bei den Einsätzen wurde den unterernährten Zwangs-arbeitern vielfach von Werksangehörigen oder Bürgern dringend notwendiges Essen zugesteckt. Sieben Lagerinsassen starben während des Aufenthalts, einer noch nach der Befreiung im April 1945.

   Richard Hellmeier leitete die anschließende Andacht unter dem Motto "Zukunft braucht Erinnerung". Mit der Bayernhymne - dem Text nach ein Gebet um Schutz für Land und Bewohner - schloss die Feier.

 

16. Mai: Kulturfahrt statt Radtour

   Auch die geplante Familienradtour fiel dem Regenwetter zum Opfer. Aber 28 Kultur-Interessierte machten sich mit Autos auf, um die Kirchen in Rabenden und Obing zu besichtigen. Die Rabender Mesnerin erzählte zuerst allerlei Wissenswertes zu der schmucken gotischen St. Jakobus-Kirche. Dabei zeigte sie auch ein Bild mit den Schäden, die ein Bitzschlag angerichtet hatte.

   Heimatvereinsvorsitzender Reinhold Schuhbeck gab einen detaillierten Überblick über die neuesten Forschungen des aus Traunstein stammenden Kunsthistorikers Daniel Rimsl zum soge-nannten „Meister von Rabenden“. Diese weisen die außer-gewöhnliche Arbeit dem Münchner Bildhauer Sigmund Haffner zu. Anhand eines Modells erfuhren die Besucher auch die Funktion und Bemalung der Altarflügel.

St. Laurentius, Obing

In Obing wurde dann die St. Laurentius-Kirche besich-tigt. Deren Hochaltarfiguren werden dem gleichen Meister zugeschrieben. Mit einer gemütlichen Kaffeerunde im Gasthaus Ober klang der Ausflug aus. Die Teilnehmer bereuten es nicht die Tour trotz des schlechten Wetters gemacht zu haben.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

18. Juni: Fahrt zur Landesausstellung "Bier in Bayern" in Aldersbach
 und der Bauernschlacht-Gedenkstätten in Aidenbach

Gedenkstätte Reschendobl Gut 20 Interessierte machten sich mit Gmeindls 19-er Bus auf, die Landesausstellung „Bier in Bayern“ in Aldersbach zu besuchen.

   Auf Empfehlung von Richard Bals wurden auf der Fahrt dorthin auch die Gedenkstätten an die Bauernschlacht bei Aidenbach, nur wenige Kilometer vor Aldersbach besucht.

Gedenkstätte Handlberg   Wenige Tage nach der „Sendlinger Mordweihnacht“ waren 1706 in der Hügelland-schaft um Aidenbach zwischen 3000 und 7000 bäuerliche Aufständische von kaiserlichen Truppen regelrecht „hingeschlachtet“ worden. Vier Gedenkstätten erinnern heute an dieses Ereignis. Die Ausflügler besuchten die Gedenkkapelle auf dem Reschendobl und das Gedenkkreuz auf dem Handlerg.

   Die auf den Hügelkuppen errichteten Erinnerungsstätten wurden zu Fuß erwandert. Von ihnen gab es bei schönstem Wetter einen eindrucksvollen Panoramablick auf die bäuerlich geprägte Gegend. Im schmucken Markt Aidenbach wurde auf der Kirchentreppe noch ein Gruppenfoto gemacht.

Aidenbach Gruppenfoto

Bier-Bavaria

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

   Nach einem stärkenden Mittagsmahl in der Traditionsgaststätte Mayerhofer in Aldersbach wurde die Ausstellung besucht. Aufschlussreich war, was alles mit Bier zusammenhängt: von der heute als „Reinheits-gebot“ bezeichneten Verordnung für die Ausgangsstoffe für Bier bis hin zu kulturellen und sozialen Auswirkungen auf Kultur und Bevölkerung.

Sommerkeller Erharting

   Auf der Heimfahrt wurde im „Sommerkeller“ von Erharting eingekehrt. Dieser idyllisch über dem Ort liegende Biergarten bietet neben einer gemütlichen Gastlichkeit auch einen schönen Blick in die Alpen. Beeindruckend war auch die Besichtigung des darunter liegenden Bierkeller, der früher mit Eis von umliegenden Weihern gefüllt, das Bier bis in den Sommer hinein kühl hielt.

 

 

 

9. Juli: Exkursion zum Museum "Maxhütte" in Bergen

   Ein gutes Dutzend Interessierter besuchte das Museum Maxhütte bei Bergen. Es zeigt anschaulich Industrie-geschichte im Chiemgau von der Gründung durch Pangraz von Freyberg 1562 bis zur Schließung wegen wirtschaft-licher Schwierigkeiten1932. Dass Teile der imposanten Hüttengebäude erhalten blieben und heute der Öffent-lichkeit zugänglich sind, ist einem Förderverein zu verdanken.

   Der 1. Vorsitzende des Vereins, Hans Reich, führte die Schnaitseer Gäste durch den Museumsbereich. Er zeigte den Werdegang der Betriebe von einer anfänglichen Eisenverhüttung, deren Rohmaterial aus Eisenerz vom Teisenberg und Holzkohle aus dem nahen Tal der Weißen Ache kam, über eine Gießerei für Alltags- und Kunstgegenstände bis hin zur Fertigung von Sägegattern und Straßenwalzen. Dabei erklärte er im Detail, wie aus Eisenerz Roheisen und weiter bearbeitbares Gusseisen wird.

   Anhand von zahlreichen Holzmodeln für die Gießerei war zu sehen, wie die unterschiedlichsten Gegenstände zu gießen waren, wie z.B. Zahnräder, kunstvoll verzierte Ofenplatten, Geländer, Feldkreuze, ja sogar ein guss-eiserner Grabstein ist zu sehen. Das Prachtstück ist eine Gussplatte mit der Darstellung des letzten Abendmahles. Auch die Arbeitshalle in der diese Gegenstände zu sehen sind ist wie die Münchner Schrannenhalle in Gusseisen-Skelettbau ausgeführt. In der acht Meter hohen Halle sind auch komplette Gattersägen und gasölbetriebene Motoren zu sehen.

 

   Zu dem ganzen Areal der Maxhütte gehören neben einer Werkskapelle, auch Betriebsleiterhaus und Arbeiterwohn-häuser. Die Schnaitseer Besucher waren beeindruckt von der Fülle und dem Informationsgehalt der Exponate.

 

 

 

 

Als Dank überreichte Heimatsvereins-Vorstand Reinhold Schuhbeck einen „geistigen“ Tropfen an Hns Reich. Mit einer Einkehr in der Klostergaststätte im nahen Maria Eck ließen die Exkursions-Teilnehmer den Nachmittag aus-klingen.

 

 

24. Juli: Treffen der Blühflächen-Paten

Schnaitsee blüht auf – Blumenwiesen statt Einheitsgrün

Nachdem am 30. April in einer konzertierten Aktion auf ausgewählten Flächen Samenmischungen ausgesät worden waren, bestanden einige Wochen lang Zweifel, ob überhaupt etwas wachsen und grünen würde. Doch welch ein Wunder, es entwickelten sich Blumenteppiche in allen Farben, die nun schon seit Wochen unermüdlich blühen, ungeachtet der Wetterkapriolen von Starkregen und Hitze. Dr .Alexander Taschke, Initiator des Projekts, lud zusammen mit Vorstand Reinhold Schuhbeck und Schriftführer Richard Hellmeier alle Blühflächen-Paten zu einer Begehung mit anschließendem Picknick ein.

   Groß war die Freude über den Erfolg beim Besuch aller Blühflächen im Schnaitseer Ortsgebiet. Die unterschiedlichsten Blumen wetteiferten in allen Regenbogenfarben. Dabei gab es nicht nur die gewohnten Ringelblumen, Klatschmohn oder Kamillen zusehen. Aufsehen erregten Blüten von teils vergessenen Sorten wie der Blumen-Lein in verschiedenen Farben, der violett blühende Natternkopf, Mandelröschen in unterschiedlichen Rottönen, Trichterwinden mit ihren blauweißen Bechern, Sommerazaleen mit ihren zarten Blütenröckchen, duftende Meerviolen und anderes mehr.

   Dabei wird es aber nicht bleiben. Bechermalven, Nachtkerzen, Sonnenblumen und mehr stehen schon in den Startlöchern um in den nächsten Wochen bis in den Spätherbst hinein ihre Blüten-pracht zu entfalten. Weder Schnecken, noch die wechselhafte Witterung hatten den Blütenflor aufhalten können. 

Die Paten versicherten, dass sie kaum Aufwand betrieben hatten.

   Auf dem Vorplatz der Familie Haas in der Kampen-wandstraße versammelten sich schließlich alle Paten und Organisatoren zu einem vergnüglichen Picknick, das bei den lauen Temperaturen bis in den späten Abend dauerte.  

   Als Fazit wurde gezogen, dass bei dem überschaubarem Aufwand im kommenden Jahr auch weitere Flächen auf diese Weise verschönert und bienentauglich gemacht werden könnten. Vorstand Reinhold Schuhbeck dankte allen Gruppen und Familien, die Blühflächen in Schnaitsee angelegt und betreut haben  für ihre Mühe.

 

 

22. August: Ferienprogramm für Kinder

Kinder erkunden die Vergangenheit

   Unter dem Motto „Wir erkunden die Vergangenheit“ machten sich 15 Kinder mit Agathe Oberlechner-Kiermaier und Richard Hellmeier auf in den Wald zu einem etwas rätselhaften Platz, auch „Hexenplatzl“ genannt. In einem Höhenrücken findet sich offensichtliche Abgrabung mit Wall und einem großen Findling auf dem sich eine große Fichte festgekrallt hat. In der Mitte des Platzes liegt ein tischgroßer ebener Stein.

   Es sieht dort „verwunschen“ aus. Die Kinder erkundeten, was sich wohl unter dem Stein und dem umgebenden Waldboden befindet.

   Der Boden wurde mittels Metallsuch-Sonden abgesucht. Helfer des Heimatvereins hatten dort kleine Häufchen mit Eurocent-Münzen vergraben, so dass jedes Kind einen kleinen „Schatz“ finden konnte. Dann ging es an die Grabung. Mit großem Eifer und körperlichen Einsatz wurde soweit gegraben, bis die Dicke der Steinplatte und der Untergrund zum Vorschein kamen.

 

   Agathe Oberlechner-Kiermaie erklärte dabei, dass solche Plätze früher auch sogenannte „Burgställe“, also einfache Befestigungen zur Flucht vor marodierenden Banden, vor allem während der Zeit der „Ungarn-Einfälle“ sein konnten. Auf dem Heimweg zeigte Richard Hellmeier noch die historischen Brunnen der Ortschaft Harpfing. Auch wurden fleißig Schwammerl gesucht, die Richard Hellmeier den Kindern erklärte. Bei der Familie Hellmeier gab es dann eine zünftige Brotzeit. Im Anschluss konnten sich die acht bis zwölfjährigen Mädchen und Buben im Garten mit allerlei Spielen austoben.

 

23. September: Informationsabend „Immer reicher - immer ärmer“

 Die deutsche „Wohlstands-Schere“ und ihre Ursachen

   Etwa zwei Dutzend Besucher waren gekommen um sich darüber zu informieren, wie es kommen konnte, dass weite Bevölkerungsschichten immer ärmer werden, während eine geringe Menge den Löwenanteil an Einkommen und Besitz ihr Eigen nennt.

  Heimatvereins-Vorstandsmitglied Dr. Alexander Taschke ging eingangs auf Erklärungsversuche ein, die das Entstehen der Schere zwischen Arm und Reich in den Industrienationen ergründen. Eine maßgebliche Studie dazu stammt von Thomas Piketty in seinem Buch „Das Kapital im 20. Jahrhundert“  

  Als nächstes berichtete Thomas Wendrich, Geschäftsführer des Jobcenters Traunstein, das maßgeblich mit der Bearbeitung der Sozialhilfe in der Region befasst ist, über die Situation in der Region. Derzeit betreut das Jobcenter etwa 2800 Bedarfsgemeinschaften, d. h. etwa 5000 Personen. Zu den Ausführungen von Thomas Wendrich gab es seitens des sehr interessierten Publikums des Abends zahlreiche Nachfragen.

  1. Bürgermeister Thomas Schmidinger zeigte sich erfreut darüber, dass der von der Gemeinde Schnaitsee geschaffene „Sozialfond“ kein „Strohfeuer“ sein, sondern kontinuierlich seit seiner Schaffung Spendengelder von Privat, aus Vereins- und Firmenveranstaltungen und vielem anderen mehr erhalte. Ein größeres Problem sei es, die wirklich „Bedürftigen“ in der Gemeinde zu erreichen, da viele aus Scham sich nicht dazu bekennen.

 

 

 

2. Oktober: Arndtanz

 Tanz zum Erntedank in Zusammenarbeit mit den Trachtenverein

   Leider besuchten nur 19 zahlende Gäste den Ernte-Tanzabend. Deshalb musste die Veranstaltung abgesagt werden. Luitgard Graßl hatte den Saal sehr ansprechend in herbstliche Stimmung versetzt.

  Die Musikgruppe  „Musi-Quattro Live Band“ aus Untereit gab noch eine Kost-probe ihres Könnens, die die Gäste hellauf begeisterte.

Andreas Lipold hatte mit seinen Helfern ein perfektes Bewirtungs-buffet aufgebaut und der Trachtenverein kümmerte sich um den Durst der Besucher. Wie versprochen, zeigte auch die Nachwuchs-gruppe des GTEV Schnaitsee einige Tanzeinlagen. Dann musste der Abend leider beendet werden.

 

 

 

 

6. November: Leonhardi-Schafkopfrennen

 Sieger Jupp Gmeindl

   Acht Partien waren der Einladung gefolgt. Unter den 32 Teilnehmern, darunter auch eine ganze Reihe von Damen holte sich Jupp Gmeindl aus Harpfing mit sagenhaften 190 Punkten den Sieg. Zweiter mit nur noch 66 „Guten“ Herbert Scherr aus Schnaitsee. 2. Bernhard Graßl aus Waltlham, 4. Sepp Lankes, 5. Klara Fritz als beste Dame, 6. Ernst Kramer 7. Toni Lamprecht sen., 8. Georg Deibl 9. Josef Oster. 10. Sepp Jellbauer.

Auf dem vorletzten Platz und damit Schneider wurde Maria Danzl.

Für die ersten Zehn gab es Geldpreise. Die drei Ersten, sowie der Schneider erhielten von Heimatvereins-Vorstand Reinhold zusätzlich einen Natural-Preis. Reinhold Schuhbeck dankte dem Spielleiter Schorsch Wimmer aus Wang für die souveräne Arbeit.

 

26. November: Mit Gustl Lex durch das Jahr

 Literarischer Spaziergang durch die Jahreszeiten

   Zum Ende des Jahresprogrammes hatte der Heimatverein Gustl Lex, Mundartdichter und Orts-heimatpfleger aus Grabenstätt, zu einer Adventslesung in das Schnaitseer Rathaus eingeladen. Gustl Lex stellte den Abend unter das Motto „Der Weg durchs Jahr“.

   Zu jedem Punkt des Jahreskreises hatte er ein selbstverfasstes Mundartgedicht oder eine treffliche Geschichte parat. Auch flocht er zur Erheiterung der Besucher den einen oder anderen Witz ein. Gustl Lex trug überwiegend Werke aus seinem  zweiten Gedicht- und Prosa-Büchlein „Lebfrisch kimmts außer“ vor.

   

   Die „Weinleiten-Musi“, ein Frauen-Saiten- und Flöten-Quartett aus der Gegend um Gars und Ramsau am Inn verschönerte den Abend mit einem schier unerschöpflichen Repertoire an Weisen. Luitgard Graßl hatte mit ihrer ansprechenden Dekoration von Trauungssaal und Rathaus-Foyer für adventliches Flair gesorgt.

 

   Heimatvereins-Vorstandmitglied Richard Hellmeier dankte den Mitwirkenden und bedauerte all jene, die diesen adventlichen Höhepunkt fern geblieben waren. Aus dem Erlös des Abends konnten einhundert Euro dem Schnaitseer Sozialfonds übergeben werden.