2025 Aktuelles
Jahres-Ausflug nach Marienberg, Raitenhaslach und St. Radegund OÖ
Besuch der beeindruckenden Kirchengebäude in Marienberg bei Burghausen, in Raitenhaslach und die Gedenkstätte des Seligen Franz Jägerstätter in St. Radegund in Oberösterreich.
In Marienberg und Raitenhaslach informierte der dortige Ortsheimatpfleger Wolfgang Hopfgartner die Besucher.
Wallfahrtskirche „Maria Königin des Rosenkranzes" Marienberg.
Nach dem Vorgängerbau von 1244 Pfarrkirche wurde 1760 die Kirche in nur vier Jahren
vollständig neu im Rokoko-Stil erbaut.
Wallfahrtskirche Marienberg
50 Stufen führen hinauf zur imposanten Kirchenfront. Das Innere strahlt in prächtigen Fresken, in der Kuppel die „Kirche“ als Schiff, als Leuchtturm, Garten und Himmelspforte,
in den Seitenfresken Geheimnisse des freudenreichen Rosenkranzes dargestellt.
Am Hochaltar das Gnadenbild, eine frühbarocke Marienstatur mit Jesuskind,
von hinten durchstrahlt von einem goldfarbenen Ostfenster.
Vier Seitenaltäre vervollständigen das Ensemble.
Nur 42 Jahre nach dem Neubau sollte diese prächtige Rokokokirche bei der Säkularisation 1806 abgerissen werden. Dem Einsatz von Bürgern und nach dem Besuch des bayerischen Kronprinz Ludwig,
dem späteren König Ludwig I. wurde der Abriss verhindert und die Kirche 1811 wieder eröffnet.
Kloster Raitenhaslach - Klosterkirche St. Georg.
Ursprünglich 1186 als Klosterkirche des seit 1146 ansässigen Zisterzienserordens erbaut,
wurde sie 1698 in eine Wandpfeilerbau mit Tonnengewölbe umgebaut.
St. Georg Raitenhaslach
Hochaltar: Himmelfahrt Mariens. In zehn paarweise angeordneten Seitenaltären sind Reliquie eingearbeitet.
Das Deckenfresko stellt die Lebensgeschichte des Ordensgründers Bernhard von Clairvaux dar.
Im sogenannten „Prälatenstock“ des Klosters, der neuerdings von der TUM München
als Tagungszentrum genutzt wird, wurde der stattliche Festsaal besucht.
Festsaal
Die wechselhafte Geschichte der umfangreiche Klosteranlage:
Der Zisterzienserorden – ein Reformorden der Benediktiner, der die starke Verweltlichung letzterer ablehnte – siedelte sich vielfach in ländlicher Abgeschiedenheit an und verschrieb sich der Urbachmachung von Land,
z. B. Flussauen. 1143 wurde das Areal in Raitenhaslach bei Burghausen dem Orden gestiftet.
Zweimal, 1267 und 1485 brannten die Klostergebäude in Raitenhaslach ab.
1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgelöst.
Von 1804 bis 2003 befanden sich große Teile der Klosteranlage im Privatbesitz der Brauereifamilie Baumgartner.
2003 erwarb die Stadt Burghausen einen Großteil der Anlage.
In der Klostergaststätte kehrten die Ausflügler zum Mittagessen ein.
St. Radegund in Oberösterreich -Gedenkstätten des Seligen Franz Jägerstätter
Im heute zu einem Museum umgestalteten Anwesens des Seligen erzählte die Gedenkstätten-Führerin
Monika Auer sehr detailreich die Geschichte dieses zeitgenössischen Märtyrers.
Tiefreligiös, aber politisch aufgeschlossen erzogen, erkannte der Jungbauer den unheilvollen Einfluss,
der ab 1938 in Österreich regierenden NSDAP. 1940 Grundausbildung zum Wehrdienst.
Die negativen Erfahrungen bei dieser Soldaten-Grundausbildung, die Euthanasiemorde des NS-Regimes,
von denen er um diese Zeit erfuhr, und die Verfolgung der katholischen Kirche durch die Nationalsozialisten festigten seinen Entschluss, den Kriegsdienst zu verweigern.
Als er 1943 zum Kriegsdienst einberufen wurde, erklärte er seine Wehrdienstverweigerung.
Am nächsten Tag wurde er nach Linz und einige Wochen später nach Berlin-Tegel überstellt.
Nach der Verurteilung im Juli 1943 wurde er am 9. August 1943 hingerichtet und verbrannt.
Er hinterließ seine Ehefrau und drei kleine Kinder.
Erst 1964 begann die Würdigung des Kriegsdienstverweigerers Jägerstätter. Verbreitet durch die Pax Christi-Bewegung wurde 1997 durch die Diözese Linz der Seligsprechungsprozess eingeleitet,
der am 26. Oktober 2007 mit der Anerkennung durch Papst Benedikt XVI. beendet wurde.
Im Jägerstätter-Museum sind zahlreiche Dokumente, Briefe zu seinem Bekenntnis zu sehen
Pfarrkirche St. Radegund.
An der Kirchenmauer befindet sich ein Ehrengrab für Franz Jägerstätter in dem die Urne bestattet ist.
Bei der Renovierung der Kirche 2016 wurde im neugestalteten Volksaltar
ein Teil der Asche in einem gläsernen Reliquiar eingesetzt.
Abendessen: Beim „Michlwirt“ in Palling