Rathaus Schnaitsee

Rathaus Schnaitsee

Nach vielen Jahren der Planung unter Bürgermeister Vitus Pichler über das Wo und Wie wurde im Juni 2013 das neue Rathaus eingeweiht. Anwesend waren alle Ortsvereine und die Bürgermeister der Partnergemeinde Waldhausen im Strudengau.

Damit es aber so weit kommen konnte, musste erst der dafür notwendige Platz in der Ortsmitte geschaffen werden. Am Ende der Beratungen wurde beschlossen, drei Gebäude am Standort des alten Rathauses zu entfernen.

Die Dorfmitte 1957: unten der Neuwirt, darüber das alte Rathaus

1. Das alte Rathaus, bestehend aus dem ehemaligen Hanskramer und dem späteren Anbau, dem "Kaufhaus Pfisterhammer":

1532 wird in dem westlichen Gebäude, genannt Hanskramer, nur "Hans der Metzger" erwähnt, 1614 auch "Wolf Schlemer, Cramer zu Schnaitsee". 1810 gehört die Metzgerei schon zum Maierwirt (Schnaitseer Wirth), die Kramerei der Familie Hauner. 1878 kam dann ein östlicher Anbau hinzu. Darin war von 1926 bis 1964 die Zweigstelle der Sparkasse Wasserburg und von 1931 bis 1951 die Gemischtwarenhandlung der Katharina Pfisterhammer. 1951 verkaufte der Lehrer Josef Nickl den ganzen Komplex an die Gemeinde Schnaitsee. 1964 zog die Sparkasse aus, worauf diese Räume als Rathaus genutzt werden konnten.

Der Hanskramer (hinten), vorne Pfisterhammer und Sparkasse im OG

2. Das Liebhart-Anwesen war früher  der Eiskeller vom Maierwirt. 1949 errichteten Alois und Sofie Liebhart hier ein Wohnhaus mit Lastwagen-Garage. Damit betrieben sie bis 1988 ein Fuhrunter-nehmen.

Das Liebhart-Haus vor dem Abbruch und 

Neuwirtin Klothilde Randlinger beim Ausräumen der Gaststube

3. Der Gasthof Neuwirt ist aus einem der drei großen Maierhöfe (alle erwähnt 1279/84 im Urbar des bairischen Herzogs und 1417 im Salbuch des Pfleggerichts Kling) im Pfarrdorf Schnaitsee entstanden. Erst 1873 wurde aus dem Neumaier der Gasthof "Neuwirt", betrieben von Joseph Lamprecht, Schmied von Kolbing. Über viele Besitzerwechsel und einen Totalbrand gelangte das Anwesen schließlich in den Besitz von Johann und Lotte Randlinger aus Blabsreit. 1973 erbte Neffe Eugen Randlinger die Gastwirtschaft. Seine Frau Klothilde führte den Betrieb bis zum Verkauf an die Gemeinde im Jahr 2010.

Das alte Kino wurde Ende der 1940er Jahre vom Neuwirt in einem Nebengebäude eingerichtet, das auch den Eiskeller enthielt: Im Obergeschoß war ein richtiges Kino mit Zuschauer-Saal und Vorführraum.  Es war immer gut besucht und hatte bis Anfang der 1960er Jahre Bestand.


Durch den Neubau des Rathauses wurde in Schnaitsee ein neues, lebendiges  Dorfzentrum geschaffen, wo sich Jung und Alt bei vielen Veranstaltungen trifft.

Einweihung des neuen Rathauses im Juni 2013